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März 2009


 26.03.2009 - weltweite Neuigkeiten

Denn entscheidend ist, was hinten rauskommt: Fischkot "lernt" schwimmen


DBU fördert umweltschonende Aquakultur in Kreislaufanlagen mit 350.000 Euro
Langenargen. Der Fischkonsum steigt stetig an. Weltweit sind 75 Prozent der natürlichen Bestände überfischt, teilweise erschöpft. Deshalb wird die kontrollierte Fischzucht in sogenannter Aquakultur und insbesondere die umweltschonende Produktion in geschlossenen, Wasser sparenden Kreislaufanlagen immer bedeutender. Doch die vollständige Reinigung und Aufbereitung des Wassers ist technisch schwierig. Die Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg will jetzt gemeinsam mit der Zordel Fischhandels-GmbH (Neuenbürg) und der Fischzucht Peter Störk (Bad Saulgau) ein spezielles Futtermittel entwickeln, nach dessen Aufnahme die Fische schwimmfähigen, festen Kot erzeugen, der sich leicht von der Wasseroberfläche abschöpfen lässt. "So könnte bereits über die Fütterung eine aufwändige Entsorgung vermieden und die umweltfreundliche Fischerzeugung verbessert werden", sagt Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Sie fördert das Projekt mit 350.000 Euro.

"Nicht nur der zunehmende Wildfischfang, sondern auch die traditionelle Fischzucht birgt Gefahren für das Ökosystem", so Brickwedde: "Durch das vermehrte Vorkommen von stickstoff- und phosphathaltigem Fischkot kann es in den Gewässern zu einer Überdüngung und damit langfristig zu Umweltschäden kommen." Die Fischerzeugung in Kreislaufanlagen biete den entscheidenden Vorteil, dass das Wasser in einem geschlossenen System zirkuliere und die nährstoffreichen Fäkalien nicht in offenes Gewässer gelangten. Diese bislang wenig eingesetzte Technologie sei deshalb deutlich umweltverträglicher und gerade im Hinblick auf eine steigende Nachfrage zukunftsweisend.

"Die sichere und nahezu vollständige Entfernung der Ausscheidungsstoffe aus dem Kreislaufsystem ist allerdings eine echte technische Herausforderung", erläutert Dr. Alexander Brinker von der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg. "Die feinen Fischkotpartikel verteilen sich gleichmäßig im gesamten Wasser und lassen sich nur bedingt und mit großem Energieaufwand herausfiltern." Eine unzureichende Filterung wiederum wirke sich negativ auf die Wasserqualität und auf die Gesundheit der Fische aus. "Im schlimmsten Fall gerät das gesamte Kreislaufsystem aus dem Gleichgewicht, und der Betrieb der Anlage lässt sich aus Sicherheitsgründen nicht mehr aufrecht erhalten", führt Brinker aus.

Brinker: "Gelingt es nun, den Fischkot durch spezielles Futter fester und leichter zu machen, so dass er sich an der Wasseroberfläche sammelt, kann er von dort ohne großen technischen Aufwand mechanisch abgetragen werden. In den hauseigenen Versuchsanlagen testen wir derzeit verschiedene neuartige Futtermischungen. Der erfolgsversprechende Ansatz soll sich dann unter kommerziellen Bedingungen in der Fischzucht Störk bewähren, wobei ein neues, von der Firma Zordel konstruiertes Gerät zum Abschöpfen der Fäkalien verwendet werden wird. Ein zielführendes, verbessertes Fütterungsmanagement wäre ein wegweisender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Aquakultur. Der Verbraucher kann dann auch in Zukunft guten Gewissens an der Fischtheke zugreifen."
Weitere Informationen:
http://www.dbu.de/123artikel28684_106.html

Quelle


Bildquelle

Bildunterschrift: Diese Regenbogenforellen werden in Fischzuchtanlagen aufgezogen. Die DBU fördert ein Projekt, um Fischkot ohne großen Energieaufwand und umweltfreundlich aus solchen Brutbecken zu entfernt.



 23.03.2009 - weltweite Neuigkeiten

Polarsternexpedition Lohafex gibt neue Einblicke in die Planktonökologie

Wenig atmosphärisches Kohlendioxid im Südlichen Ozean gebunden

Das indisch-deutsche Wissenschaftlerteam vom National Institute of Oceanography (NIO) und vom Alfred-Wegener-Institut ist von seiner Expedition mit dem Forschungsschiff Polarstern zurückgekehrt. Das Kooperationsprojekt Lohafex lieferte neue Einblicke in die Funktionsweise des planktischen Ökosystems. Es dämpfte jedoch die Hoffnungen, bedeutende Mengen Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre langfristig im Südozean binden zu können, um die Erderwärmung abzumildern. Gemeinsam mit Kollegen aus fünf weiteren Ländern erreichten die Forscher am 17. März 2009 Punta Arenas, Chile. Sie verbrachten zweieinhalb Monate in den berüchtigten "Roaring Forties" im Südatlantik und führten dort ein Eisendüngungsexperiment durch. Die Wissenschaftler brachten sechs Tonnen gelöstes Eisen in ein 300 Quadratkilometer großes Gebiet ein, das innerhalb eines Meereswirbels von 100 Kilometern Durchmesser lag. Anschließend haben sie in diesem Fleck die Auswirkungen der Eisenzugabe auf das Plankton über 39 Tage kontinuierlich beobachtet. Zusätzlich untersuchten sie die Chemie des Ozeans, insbesondere den Gehalt von CO2 und weiteren klimarelevanten Gasen.

Die Reaktion des Planktons
Die Zugabe von Eisen regte wie erwartet das Wachstum von Kleinalgen (Phytoplankton) an. Die Algen verdoppelten ihre Biomasse innerhalb von zwei Wochen, indem sie CO2 aus dem Wasser nutzten. "Ruderfußkrebse (Copepoden) stoppten ein weiteres Anwachsen der Algenblüte, da sie die Kleinalgen fraßen und dadurch eine größere Blüte verhinderten", erklärt Dr. Wajih Naqvi, Co-Fahrtleiter vom NIO des indischen CSIR (Council of Scientific and Industrial Research). Die Algenarten, die für Blüten in küstennahen Gewässern inklusive der Antarktis verantwortlich sind, wurden am stärksten gefressen. Bis zum Ende des Experiments sank wegen des hohen Fraßdrucks nur eine geringe Menge an Kohlenstoff zum Meeresboden ab. So wurde während der Lohafex-Blüte weniger CO2 aus der Atmosphäre im Ozean aufgenommen als bei früheren Eisendüngungsexperimenten.

Die größeren Blüten, die in vorhergehenden Experimenten angeregt werden konnten, bestanden hauptsächlich aus Kieselalgen. Diese Diatomeen genannten einzelligen Algen sind durch eine harte Silikatschale vor Feinden geschützt, werden kaum gefressen und sinken nach der Blüte zum Meeresgrund ab. Diatomeen konnten in der Lohafex-Blüte nicht wachsen, da die Kieselsäure, die sie für ihr Wachstum benötigen, im Untersuchungsgebiet durch vorherige natürliche Blüten aufgezehrt worden war. Diese natürlichen Blüten sind wahrscheinlich durch den Eiseneintrag aus schmelzenden Eisbergen oder Staub aus Patagonien entstanden. Ein Hauptergebnis des Experiments ist dementsprechend, dass das Wachstum anderer Kleinalgen durch Eisendüngung stimuliert werden kann, sie aber keine so großen Blüten bilden können wie Kieselalgen, da ihnen der Fraßschutz fehlt. Dementsprechend würde eine Düngung der riesigen subantarktischen Zone (die Hälfte der Fläche des Südozeans, die zwischen der Polarfront und der Subtropischen Konvergenz liegt) mit Eisen wahrscheinlich nicht dazu führen, dass bedeutende Mengen CO2 aus der Atmosphäre gebunden werden könnten, da der Gehalt an Kieselsäure im Oberflächenwasser dieses Gebietes zu gering ist.

Räuber: Flohkrebse statt Krill
"Wir waren überrascht, dass der gedüngte Fleck eine große Anzahl von Flohkrebsen (Amphipoden) angelockt hat", erklärt Professor Dr. Victor Smetacek, Co-Fahrtleiter vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft. Diese garnelenähnlichen Krebse werden zwei bis drei Zentimeter lang und fressen unspezifisch andere Zooplanktonarten wie Ruderfußkrebse. Die häufigste Amphipodenart, Themisto gaudichaudii, hat eine wichtige Funktion im Nahrungsnetz des nördlichen Südozeans. Sie bildet die Nahrungsgrundlage für Tintenfische und Finnwale im Südwestatlantik.

Eine zweite Düngung zwei Wochen nach Beginn des Experiments hatte keinen weiteren Einfluss auf das Phytoplankton,...




Quelle


 23.03.2009 - TV - Tipp


Am Do. 26.03.2009 um 18 und 21 Uhr läuft die nächste Sendung auf AquaNet.TV. Es geht um folgende Themen:

Die Unterwasserwelt des Crique Grand Laussat in Frz.-Guyana dokumentiert Jörg Vierke

Joachim Frische behandelt das Thema „Technik“ in den AquaBasics Teil 4

Edwin Reitz stellt die Sandcichliden und andere Fische dieses Lebensraum des Tanganjikasees vor

Joachim Frische besuchte Atlantis Marine World in New York

Neuheiten und Raritäten bei Aqua-Global


Zusätzlich werden ein Tetra AquaArt 20-Aquarium mit Unterschrank sowie weitere Preise unter allen Zuschauern verlost, die die Gewinnspielfrage richtig beantworten. 

Also auf zu: AquaNet.TV .



12.03.2009 - Meerwasser

... und sie teilt sich doch!!!

Ich habe seit den Anfängen mit dem Meerwasser - dies ist nun fast 2 Jahre her - eine Kupferanemone, die immer weiter gewachsen ist und sich nicht teilen wollte. Gestern hatte sie einen Durchmesser von knapp 40cm und beim Blick heute morgen ins Becken : siehe da mindestens 2 Anemonen schauen mich an - naja wirklich schauen können die ja nicht. Mindestens zwei, da sich der größere Teil der Anemone versteckt hält und ich nicht sehen kann, ob es evtl. mehr ist als eine einzelne. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, doch jetzt kurz vor dem Urlaub nach Österreich wars dann soweit. Blöd nur, dass nun die beiden (oder mehr) Teile anfangen werden etwas durch die Gegend zu "laufen", und dass ich dann nicht da bin ggf. andere Korallen auf Seite zu räumen. Hoffen wir das Beste. Ein Foto werde ich versuchen noch einzustellen!


09.03.2009 - HP-News

Heute habe ich endlich mal Zeit gefunden meinen neuen Banner zu gestalten udn hier hochzuladen. Ich denke dieser Stellt eine Verbesseung dar. Hier einmal der Alte:


und der Neue:


Ich bitte nun diejenigen, die mich verlinkt haben, den Banner auch zu aktualisieren, falls dies noch nicht automatisch passiert sein sollte. Vielen Dank!

Für all diejenigen, die mich noch verlinken wollen, hab ich hier Banner, die ihr auf eure Seite einbauen könnt: Banner.


 09.03.2009 - weltweite Neuigkeiten

Regenbogenforellen im Klimastress


Dummerstorfer Fischgenetiker weiten ihre Forschungsaktivitäten
auf die Aquakultur aus. Mit einem innovativen Projekt zur Untersuchung der Stressresistenz von Regenbogenforellen weitet das Forschungsinstitut für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN) in Dummerstorf seine molekularbiologischen Forschungen auf den Bereich Aquakultur aus (siehe Hintergrund). In einem Verbundprojekt mit zwei weiteren Forschungseinrichtungen wollen die Wissenschaftler die genetische und immunologische Vielfalt der gegenüber äußeren Stressfaktoren widerstandsfähigeren Regenbogenforellenlinie "Born" im Vergleich zur in Europa handelsüblichen Regenbogenforelle untersuchen.

Mit dem Nachweis der genetisch manifestierten Mechanismen der Stresstoleranz bestehen sehr gute Voraussetzungen für die Entwicklung eines einmaligen Tiermodells. Dieses kann ebenso für andere Fische des angrenzenden Ostseeraumes, wie den Dorsch, aber insbesondere für die standortgerechte Produktion von Fischen in Aquakulturanlagen Bedeutung erlangen. Denn mit dem voranschreitenden Klimawandel und damit verbundenen Temperaturerhöhungen (Global Warming) verschärft sich die Stresssituation für Fische in den Gewässern zunehmend. In den kommenden zwei Jahren wird das Verbundprojekt vom Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern mit rund 272.000 Euro gefördert.


Bildunterschrift: Die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss, Walbaum, 1792) stammt ursprünglich aus Nordamerika und zählt heute zum gängigen Fischbestand in einheimischen Gewässern. Der schmackhafte Speisfisch kann im abgewachsenen Alter auch als Lachsforelle angeboten werden.



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 04.03.2009 - weltweite Neuigkeiten
 
Wasserlebende Insektenlarven setzen klimaschädigendes Lachgas frei

 
Sie sind meist nur wenige Millimeter bis Zentimeter lang und führen ein unscheinbares Leben am Gewässergrund. Doch tragen aquatische Insektenlarven und andere Kleinstlebewesen womöglich merklich zum Treibhauseffekt bei. Denn Bakterien im Darm der Wassertiere setzen klimaschädigendes Lachgas frei, zeigen nun Forscher vom Bremer Max-Planck-Institut und der Universität Aarhus.
Wasserlebende Kleinstiere wie Insektenlarven, Muscheln und Schnecken geben Lachgas, ein wichtiges Treibhausgas, an ihre Umgebung ab. Dies geschieht vor allem in Gewässern, die mit dem Nährstoff Nitrat verschmutzt sind, und ist besonders bei denjenigen Tieren zu finden, die mit ihrer Nahrung viele Bakterien zu sich nehmen. Das Fatale: Gerade in den von uns Menschen stark beeinträchtigten Gewässern treffen diese beiden Voraussetzungen für Lachgasfreisetzung häufig zusammen. Insgesamt ist deshalb damit zu rechnen, dass sich die in den Gewässern produzierte Treibhausgasmenge zukünftig noch erhöhen wird.

Peter Stief vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen und seine Kollegen von der Universität Aarhus, Dänemark, untersuchten insgesamt 21 verschiedene Kleintierarten aus Seen, Fließgewässern und dem Meer (Abb. 1). Dabei stellten sie fest, dass die Menge an freigesetztem Lachgas stark von der Ernährung der Tiere abhing. Räuberische Tiere trugen kaum zur Lachgasproduktion bei. Besonders hohe Raten fanden sich hingegen bei so genannten Filtrierern und Detritusfressern, die organisches Material aus dem Gewässergrund und aus Schwebstoffen filtern. Stief und seine Ko
llegen zeigen nun: das liegt an den Bakterien, die die Tiere mit der Nahrung aufnehmen.

 
An der Oberfläche des Gewässergrundes atmen Bakterien mit Sauerstoff (blaue Ovale), während sie in tieferen, sauerstofffreien Schichten mit Nitrat atmen (orange Ovale). Die Produkte der Nitratatmung sind überwiegend Stickstoffgas (N2) und zu einem kleinen Teil Lachgas (N2O), die beide in die Wassersäule gelangen. Kleinstiere am Gewässergrund fressen organische Partikel, denen Bakterien anhaften. Im sauerstofffreien Darm müssen auch diese Bakterien zur Nitratatmung übergehen und produzieren dabei überwiegend Lachgas. Denn die Verweilzeit im Darm ist zu kurz, um Lachgas vollständig zu Stickstoffgas umzusetzen. Über die Wohnröhre des Tieres wird deshalb vor allem Lachgas in die Wassersäule abgegeben."Experimente mit Zuckmückenlarven (Abb. 2) ergaben, dass das Lachgas von den Bakterien im Darm der Tiere gebildet wird", erklärt Peter Stief. "Die aus der Nahrung stammenden Bakterien finden im Darm keinerlei Sauerstoff vor und gehen deswegen zur sogenannten Nitratatmung über." Bei dieser Art zu atmen wird aus Nitrat Lachgas gebildet. In ihrem natürlichen Lebensraum, dem Gewässergrund, setzen nitratatmende Bakterien Lachgas weiter zu klimaunschädlichem Stickstoffgas um. Im Darm allerdings ist die Verweilzeit der Bakterien zu kurz, um alle erforderlichen Stoffwechselschritte durchzuführen. Nach zwei bis drei Stunden werden sie quasi auf halber Strecke von den Insektenlarven wieder ausgeschieden. Das bis dahin gebildete Lachgas wird frei (Abb. 3).





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 04.03.2009 - weltweite Neuigkeiten
 
Wie der Stickstoff aus dem Meer entkommt


Vorhersagen über die Rolle des Ozeans für das Weltklima sind auf ein tiefgreifendes Verständnis der Stoffkreisläufe im Meer angewiesen. Bei den Stickstoffverlusten lag man bisher falsch. Eine neue Studie deckt nun die komplexen Zusammenhänge in der Sauerstoffminimumzone des tropischen Südostpazifiks auf.

Die bedeutendsten Sauerstoffminimumzonen (OMZs) der Weltmeere

In Folge der globalen Erwärmung dehnen sich Regionen sauerstoffarmen Wassers - so genannte Sauerstoffminimumzonen - in den Weltmeeren immer weiter aus. Das hat weitreichende Auswirkungen auf den Lebensraum Meer und die Fischereiwirtschaft, da höhere Organismen diese Regionen meiden. Auch die globalen Kreisläufe von Kohlenstoff und Stickstoff sind eng mit Sauerstoffminimumzonen verknüpft. Ein detailliertes Verständnis dieser Kreisläufe ist daher unverzichtbar, um die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels auf die Weltmeere und mögliche Rückkopplungen vorherzusagen. Eine im Fachjournal "PNAS" der Amerikanischen Akademie der Wissenschaften erschienene Studie unter der Leitung von Phyllis Lam vom Max-Planck-Insitut für Marine Mikrobiologie in Bremen bringt uns diesem Verständnis einen großen Schritt näher.

Die Forscher beschäftigten sich mit dem Stickstoffkreislauf im tropischen Südostpazifik rund um die peruanische Sauerstoffminimumzone. Diese Region ist eine von drei Meeresregionen, in denen Stickstoff aus dem Meerwasser entweicht. "Lange Zeit wurde dieser Verlust auf Denitrifizierung zurückgeführt. Dabei wird Nitrat in Luftstickstoff umgewandelt, der dann in die Atmosphäre entweichen kann", erklärt Lam. "Dieses Bild wandelt sich allerdings: Scheinbar sind so genannte Anammox-Bakterien für den Großteil des "verlorenen" Stickstoffs verantwortlich. Bisher war jedoch unklar, woher die Anammox-Bakterien die "Rohstoffe" für diese Umwandlung nehmen." Zudem ist im Untersuchungsgebiet keine Denitrifizierung messbar. Das stellt unser Verständnis vom eng verbundenen Kohlenstoffkreislauf in Frage - wenn es nicht die Denitrifizierung ist, welcher Prozess verantworte dann in sauerstoffarmen Wasserkörpern den Abbau organischen Materials?

Lams Erkenntnisse erschüttern bisherige Annahmen über den Stickstoffkreislauf in der peruanischen Sauerstoffminimumzone. Sowohl Experimente als auch molekulare Untersuchungen deuten darauf hin, dass mehrere Prozesse (mit Bezeichnungen, die den Laien durchaus fordern) beteiligt sind (Abb. 1): Der Großteil des Stickstoffs geht tatsächlich durch Anammox verloren. Dies ist unmittelbar an die Nitratreduktion und aerobe Ammoniakoxidation (den ersten Schritt der Nitrifizierung) als Quellen des NO2- gekoppelt. Das erforderliche NH4+ wiederum stammt aus der dissimilatorischen Nitratreduktion (DNRA) und Remineralisierung von organischem Material durch Nitratreduktion und vermutlich mikroaerobe Respiration. Die Bedeutung der einzelnen Prozesse variiert zwischen Küstenregionen und dem offenen Ozean ebenso wie in unterschiedlichen Tiefenschichten der Sauerstoffminimumzone. Zudem erstaunten die Forscher die hohen Umsatzraten der DNRA - bisher vermutete man, dass dieser Prozess im offenen Ozean keine Rolle spielt.

Überarbeiteter Stickstoffzyklus der Peruanischen Sauertoffminimumzone

Mit ihren Erkenntnissen stürzen die Bremer Forscher die vorherrschende Meinung, dass Nitrat aus der Tiefsee für den gesamten Stickstoffverlust des Ozeans verantwortlich ist. Dessen Anteil betrug ersten Abschätzungen zufolge nur etwa die Hälfte, während die restlichen Verluste aus remineralisiertem Stickstoff - also solchem, der aus organischem Material stammte - erwuchsen.



 

Quelle: Link

Bildquellen: Link ; Link


02.03.2009 - 160l Becken

Hier mal ein kleines Fotoupdate:



Mit dem Becken werde ich vermutlich beim ASE Wettbewerb teilnehmen, doch dafür muss sich bis zum Einsendeschluss noch einiges im Becken ändern...

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