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Umzug des Meerwasserbeckens



Aufgrund meines studentischen Leichtsinns (und auch den Vorteilen einer eigenen Wohnung wegen), nenne ich eine Wohnung in Köln nun mein zuhause. Klar müssen die Aquarien mit, doch besonders ein Umzug eines Meerwasserbeckens sollte möglichst gut geplant und durchorganisiert sein. Das „alte“ 180l Meerwasserbecken hat leider etwa zwei Wochen vor dem Umzug Kratzer in die Außenscheibe bekommen – aber ich wollte sowieso einiges ändern, was man bei seinem „ersten“ Becken so alles falsch gemacht hatte. Daher wurde kurz entschlossen ein neuer Glaskasten erstanden, der zudem auch noch 10cm höher, also nun ein Würfel mit 60cm Kantenlänge, ist. Bei diesem Becken verzichte ich auch auf ein Technikbecken – dies hatte ich mir gut überlegt, da a) eine Stromersparnis von ca. 40€/pro Jahr (Rückförderpumpe und Strömungspumpe im Technikbecken fallen ja nun weg) zu erwarten ist, sowie b) das eigentliche Technikbecken, welches nur für Heizer und Abschäumer (HangOn) gedacht war, die ich in einem gut durchdachten Riffaufbau auch verschwinden lassen könnte, nun wegfällt – naja, fast… Vorteil dieses „zweigeteilten“ Beckenumzuges ist klar im Faktor „Entspanntheit“ zu sehen.
Die letzten Bilder des ursprünglichen Beckens und die Vorbereitungen drumherum.

Weiterhin habe ich mehrere Wochen lang geplant und geschaut, wie sich das Becken am Besten in den restlichen Wohnraum integrieren lässt und habe dafür einen neuen Unterschrank erstanden. Dieser wurde durch verstellbare Füße an den unebenen Untergrund meines Wohnzimmers, nun wohl eher Aquarienzimmer zu nennen, mit Hilfe einer Wasserwaage angeglichen und das neue Becken daraufgesetzt und geputzt. Zwischen Becken und Schrank habe ich eine 3mm starke Moosgummimatte in weiß gelegt um kleinere Unebenheiten auszugleichen.
Das ganze Zimmer, das geleerte Becken und das sorgsam bepackte Auto.

Was nun noch fehlt ist der Inhalt und die restliche Technik. Ich konnte am Abend vor dem eigentlichen Umzug schon etwa 60l Frischwasser ansetzen und ins Becken füllen, da auch mein „verschließbares Eimerkontingent“ begrenzt ist. Normalerweise sollte man so einen Umzug ohne Zeitdruck erledigen, doch ich habe am Abend vorher mit einem Bekannten ausgemacht um 11Uhr in der neuen Wohnung zu sein, um mit ihm die Hängelampe aufzuhängen und er noch einen wichtigen Termin hatte. Also fuhr ich am Abend in Richtung Heimat, hängte bereits schon einmal die Lampe ab und verstaute diese, checkte die Eimer und stellte alles parat, was ich zu gebrauchen dachte. Morgens um 7Uhr fasste ich das erste Mal ins Salzige und mit Blick auf die Uhr wurde Tier nach Tier und Stein nach Stein möglichst schonend verpackt. Fische in Einzelhaft in Eimern, Korallen nach Gruppen sortiert, damit sich unterwegs kaum was vernesseln kann, in große Eimer die Steine und ganz am Schluss musste die Anemone noch verpackt werden. Doch bevor man dies machen kann, muss man das Tier erst einmal vom Untergrund lösen. Problem dabei ist die ganze Prozedur des Ablösens: es muss äußerst schonend geschehen, da eine Verletzung des Fußes der Anemone meist den Verlust des ganzen Tieres zur Folge hat. Meine hatte sich natürlich ziemlich fest an der Rückscheibe festgesaugt.

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch etwa eine Stunde bis Abfahrt hatte. „Außerdem haste’ ja Erfahrung mit dem Ablösen von Anemonen, wird schon schnell gehen“ – denkste… Dass Anemonen nicht so wollen, wie der Besitzer ist wohl manchen bekannt: nach reichlichem Kitzeln und Massieren des Fußes mit den Fingern (und einem ganz großen Haufen an Geduld) ließ das letzte Stück des Fußes nach etwa 1,5 Stunden los. Eingepackt und alles sicher ins Auto verladen – im Inneren der Eimer sollten die Korallen nicht ineinander kippen. Die Abfahrt hatte sich also gut verzögert und so konnte ich mich um kurz nach 11 auf den weg nach Köln machen.

Der vollgestellte Flur, die Lampe wurde bereits an der Decke aufgehangen und das fast fertig eingerichtete Becken

Auf der Fahrt war ich recht behutsam und vermied Schlaglöcher oder Hubbel, wenn es mir möglich war. Etwa eine Stunde dauerte die vorsichtige Fahrt. Während ich auslud, begann mein Bekannter schon einmal damit die Löcher für die Hängelampe in die Decke zu bohren und die Stahlseile aufzuhängen. Mein kleiner Flur war vollgepackt bis obenhin mit Eimern, Styroporkisten und Kartons. Nachdem die Lampe hing konnte es also nun ans Einrichten gehen. Ich hatte eine konkrete Vorstellung, wie es um den Aufbau geschehen sollte, und diese habe ich recht gut umsetzen können. Vorsichtig setzte ich die Tiere ein, nachdem ich den Salzgehalt und Temperatur in den richtigen Bereich gebracht hatte. Einen leeren Salzeimer und Stunden später, kippte ich den letzten Rest Frischwasser ins Becken und wartete etwa noch eine halbe Stunde, damit sich auch meine Anemone wieder festsaugen konnte, bis ich die Technik in Betrieb nahm: zwei Strömungspumpen, ein Heizstab, ein Abschäumer und das Licht. Die Strömung wurde etwas korrigiert und die ersten Korallen zeigten schon ihre Polypen. Auch die ca. 5kg „überflüssigen“ Steine fanden nach einem Telefonat schnell einen dankbaren Abnehmer. Die Tiere zeigten von Tag zu Tag mehr Polypen, doch die Anemone war von der ganzen Aktion noch etwas motzig und breitete sich erst nach einer Woche Standzeit zu ihrer ursprünglichen Größe aus, genau so wie die Hornkorallen.
Nahansichten des neuen Beckens

Die neue zu erwartende Algenphase setzte nach 4 Tagen ein. Jetzt nach etwa 1,5 Wochen schaut das Becken ganz annehmlich aus, wobei auch täglich die Scheiben gereinigt werden müssen. Demnächst kommen noch ein paar Kilogramm von neuem frischem Sand (evtl. auch wieder Livesand) ins Becken -  den alten sollte man nicht mit übernehmen, da sich dort verschiedene aerobe und anaerobe Zonen gebildet haben, diese würden bei einem Transport durchmischt und die Bakterien absterben. Eine tickende Nitrat- und Phosphatbombe also. Auch eine schicke Umrandung werde ich noch brauchen sowie versuchen die Technik im Becken möglichst zu verstecken.

Ich bin gespannt, wie sich das Becken entwickeln wird.

Gesamtansicht nach etwa 1,5 Wochen Standzeit

 
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